Naturbrut im Vergleich zur Kunstbrut

Die Naturbrut ist in der Wirtschaftsgeflügelzucht ganz verdrängt worden und heute hauptsächlich bei den Geflügelliebhabern und Rassegeflügelzüchter zu finden.
Hier kommt eine Legende
Autor: Fabian Schenkel

Das schönste im Frühjahr ist eine Glucke mit einer Schar lebensfroher Küken. Mit Rassehühnern ist dieses Ziel umzusetzen. Grundsätzlich gilt bei der Rassewahl, je weniger die Hühner auf Leistung getrimmt sind desto mehr Bruttrieb haben sie. Rassen mit asiatischer Blutführung wie Sussex, Orpington, Wyandotten oder auch Seidenhühner sind für die Naturbrut besonders geeignet.

Die Legenester sollten vorzugsweise keiner grellen Lichteinstrahlung ausgesetzt werden. Für brütige Hennen sind helle Räume abzudunkeln oder im Vornherein dunklere Ecken in einem Stall zu wählen. Idealerweise werden Glucksen in der gewohnten Umgebung also am besten im Stall gehalten, jedoch von den anderen Hühnern abgetrennt. Bei mehreren brütigen Tieren sind diese einzeln zu halten. Besonders bei Gänsen kann es dazu führen dass sich die Tiere gegenseitig Eier klauen. Es kann auch vorkommen dass beide Hennen auf nur einem Nest sitzen und die Eier im anderen Nest erkalten. Ist die Haltung im Stall nicht möglich so eignet sich besser ein feuchter Keller anstelle von einem trockenen Dachboden. Vorzugsweise ist der Raum keinen Erschütterungen ausgesetzt.

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Nestbildung

Als Nest eignet sich das Fallnest. Zur Einstreue ist Heu an Stroh vorzuziehen, da es geschmeidiger ist. Nicht geeignet als Nest sind hohe Körbe da die Glucke beim Herunterspringen die Eier beschädigen könnte. Eine altbekannte Methode ist ein Nest aus Ziegelsteinen zu Formen. Dadurch kann die Grösse des Nestes derjenigen des Huhnes angepasst werden. Grundsätzlich gilt, dass einer Henne nur so viele Eier unterlegt werden wie sie mit dem Körper gut abdecken kann. Es ist empfohlen keine Unterschiedlich grossen Bruteier von Zwerg- und Grossrassen zu verwenden, denn dadurch könnten die kleinen Eier zerdrückt werden. Die grösste Gefahr lauert, wenn eine Henne der Grossrasse Eier einer Zwerghenne ausbrütet. Beim Schlupf könnten so sogar Küken erdrückt werden.   

Es empfiehlt sich die Gluckse am Abend zu setzen. Während der Brutdauer ist die Vertrautheit mit der Umgebung wichtiger als das Futter. Fühlt sich die Gluckse wohl, kommt Brutstimmung auf. Die Pflege der Brutenden Henne sollte regelmässig erfolgen. Dabei spielt der Tageszeitpunkt für den Fütterungstermin keine Rolle. Viel wichtiger ist, dass es regelmässig zum gleichen Zeitpunkt ist. Als Futter eignen sich am besten Getreide. Dies ist kein treibendes Futter und somit wird kein flüssiger Kot ausgeschieden, welcher die Eier verschmutzen könnte. Es kann aber auch die bisher verwendete Futtermischung verabreicht werden.

Einmal pro Tag verlässt die Henne das Nest um zu fressen, koten und ein Staubbad zu nehmen. Während dieser Zeit kühlen die Eier etwas ab, das ist wichtig für die Entwicklung. Vorteilhaft wäre ein separater Auslauf für die Henne.

Das Durchleuchten der Eier, auch Schieren genannt, kann bei weissen Eiern nach 5-6 Tagen und bei dunkelbraunen Eier bei zirka 7 Tagen Brutdauer erfolgen. Der Keim wird dann sichtbar wie ein grosses Auge oder ein dunkler Fleck. Ab dem 19. Und 20 Tag hört man durch die Schalen die ersten Piepstöne. Am 20. Tag wird die  die Schale mit Hilfe des Eizahns auf der Schnabelspitze geöffnet. Der Eizahn wird gegen die Eiwand am stumpfen Ende des Eis gedrückt. Die Schale wird mürbe und lässt sich leichter sprengen. Allmählich wird die Pickstelle erweitert. Bei einem zu frühen Schlupf wird am Nabel noch der Rest des Dottersacks eingezogen. Dieser wird langsam durch den Nabel aufgesogen und gibt dem Küken die ersten 24-28 Stunden nach dem Schlupf die Nahrung.  Beim Schlupf am 21. Tag unter  der Glucke gilt zu beachten, dass Brüterinnen während es Schlupftages unruhig sein können und sogar Küken erdrücken könnten. Daher ist für den Züchter ein ruhiger Umgang notwendig und Vorsicht geboten.

Kunstbrut

Die heutigen Brutapparate sind zuverlässig und einfach zu bedienen, so dass gute Resultat möglich sind. Empfohlen sind qualitativ hochstehende Geräte damit das Brüten mit grosser Sicherheit erfolgreich umgesetzt werden kann. Mit der Kunstbrut kann der Brutbeginn zum eigens gewählten Zeitpunkt erfolgen. Es ist nicht auf eine geeignete brütige Henne zu warten. Weiter wird mit dem künstlichen Ausbrüten die Ausgangslage geschaffen, dass die Küken sicherlich zu Beginn ihres Lebens Ungeziefer frei aufwachsen. Die tägliche Arbeit ist wohl eher etwas aufwändiger jedoch stark abhängig von der technischen Ausrüstung des Apparats. Doch auch beim modernsten Gerät sind die Temperatur und Luftfeuchtigkeit stets zu überwachen. Je nach Gegend sind die Lohnbrütereien noch vorhanden. Dort ist es möglich die Bruteier seiner Tiere ausbrüten zu lassen. Sind keine Lohnbrütereien zugegen empfiehlt sich eine Vereinsinterne Organisation damit mehrere Züchter im gleichen Gerät die Küken ausbrüten. Die Installation des Brutapparats sollte nicht in kalten Räumen oder in solchen mit starker Wärmeschwankungen erfolgen. Sie sind dafür ungeeignet. Der Raum hat möglichst ohne Sonneneinwirkung oder Fenster nach Süden zu sein, da die  da Wärmeschwankung zu gross wären. Das aufstellen und Bedienen hat nach der Bedienungsanleitung der Herstellerfirma zu erfolgen, grundsätzliche Tipps zu den Geräten sind nicht möglich.  Vor dem Brutbeginn ist der Apparat rechtzeitig vorzubereiten indem er desinfiziert wird und einige Tage ohne Eier läuft. So können die Temperaturen noch justiert werden sofern notwendig. Früher sind die Apparate noch mit Petroleum betrieben worden doch heute sin wohl nur noch Geräte mit Strom in Betreib. Dort gilt aber Vorsicht wenn es einen Stromausfall gibt. Es ist in einem solchen Fall darauf zu achten dass die Temperatur nicht stark sinkt.

Die Temperatur sollte konstant zwischen 37°C und 38°C sein. Es kommt darauf an wo im Apparat die Temperatur gemessen wird. Genaue Angaben hierzu sind der Bedienungsanleitung zu entnehmen. Die Feuchtigkeit im Apparat ist wichtig, da die natürliche Glucke fehlt. Das Ei verliert während der normalen Brut etwa ein Fünftel seines Feuchtigkeitsgehalts. Die Luftfeuchtigkeit beträgt in der ersten Brutphase 60% und sollte in der Schlupfwoche auf etwa 90% erhöht werden. Wird zu trocken gebrütet ergibt dies eine grosse Luftblase und trockene Eihaut und das Küken kann diese beim Schlupf nicht öffnen. Bei einer zu feuchten Brut ist das Eiweiss nicht restlos aufgebraucht und die Küken beim Schlupf verklebt und aufgedunsen. Es sollten auch keine Hühnereier mit Wassergeflügel gleichzeitig ausbebrütet werden da diese beiden unterschiedliche Feuchtigkeiten für die Brut brauchten.

Bei Geräten mit separierten Kammern können gleichzeitig Eier in der ersten und Bruteier in der Schlupfphase ausgebrütete werden. Guten Bruttapparete sind aus massivem Material hergestellt. Die Kapazität richtet sich nach dem Bedarf des Züchters oder der Brutgemeinschaft. Schrankbrüter gibt es mit der Kapazität von 49 Grossrassen Eiern bzw. 63 Zwergrassen Eier bis hin zu  936 Grossrasse Eier oder 1750 Zwerghühner und Fasaneneier. Besonders geeignet ist ein Standardmotorenschrank Brutapparat mit separatem Schlupfbrüter. Die beiden Abteile sind so komplett voneinander getrennt geregelt und schaltbar. Dies ist für den grösseren Züchter ideal weil die Vorbrut und der Schlupf so laufend erfolgen können. Das Material des Brutapparats kann beispielsweise ein 20mm Spanplatte sein die in einem Massivholzrahmen eingefasst ist. Dass ganze muss mehrfach lackiert und mit Silikon wasserfest verleimt sein. Am besten ist das Sichtglas isolierverglast. Eine vollelektronische Steuerung und eine Feineinstellung der Temperatur auf 1/10 Grad ist ideal. Arbeitserleichternd ist eine automatische Wendung. Bei den Schlupfhorden ist darauf zu achten, dass diese oben geschossen werden können und am besten auch unterteilbar sind. So kann die Abstammung der Tiere weiter verfolgt werden.

Die Temperatur sollte konstant zwischen 37°C und 38°C sein. Es kommt darauf an wo im Apparat die Temperatur gemessen wird. Genaue Angaben hierzu sind der Bedienungsanleitung zu entnehmen. Die Feuchtigkeit im Apparat ist wichtig, da die natürliche Glucke fehlt. Das Ei verliert während der normalen Brut etwa ein Fünftel seines Feuchtigkeitsgehalts. Die Luftfeuchtigkeit beträgt in der ersten Brutphase 60% und sollte in der Schlupfwoche auf etwa 90% erhöht werden. Wird zu trocken gebrütet ergibt dies eine grosse Luftblase und trockene Eihaut und das Küken kann diese beim Schlupf nicht öffnen. Bei einer zu feuchten Brut ist das Eiweiss nicht restlos aufgebraucht und die Küken beim Schlupf verklebt und aufgedunsen. Es sollten auch keine Hühnereier mit Wassergeflügel gleichzeitig ausbebrütet werden da diese beiden unterschiedliche Feuchtigkeiten für die Brut brauchten.

Bei Geräten mit separierten Kammern können gleichzeitig Eier in der ersten und Bruteier in der Schlupfphase ausgebrütete werden.

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